Mühsam, auf schlechten Wegen musste bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts das verhüttete Eisen von Niederfischbach zu den großen Handelsstraßen gebracht werden. Auf dem Grundriss des Dorfes von 1779 wird die heutige Mühlenhardtstraße/Betzelseifen als „Eisenstraße“ bezeichnet. Über die Mühlenhardtbrücke rollten die beladenen Fuhrwerke die Eisenstraße hinauf, um Anschluss an eine Fernstraße zu finden. Eine dieser bedeutenden Handelsstraßen führte von Leipzig über Siegen an der Wildenburg vorbei nach Köln.
Die wichtigsten Ortsverbindungswege für Niederfischbach waren der Weg nach Freusburg über die heutige Rothenbergstraße, der Weg nach Siegen und der Weg nach Mudersbach die heutige Hahnseifenstraße hinauf über den Giebelwald.
Zur Fischbacher Eisenhütte führte ein Weg über die Mühlenhardt, ein Weg durch die Wiesen hinter der Mühle und ein Fußpfad unterhalb der Hohen Lay, heute Fischbacher Straße. Außer der alten Mühlenhardtbrücke gab es keine Brücken über die Asdorf. Um das jenseitige Ufer zu erreichen, benutzten die Fuhrwerke Furten durch den Fluss, Personen legten Stege. Die Asdorfbrücke in Fischbacherhütte mit einem Brückenbogen aus Ziegelsteinen dürfte erst beim Bau der Eisenbahnlinie errichtet worden sein.
Die Ortsverbindungen änderten sich wesentlich, da Mitte des 19. Jahrhunderts der preußische Staat den Straßenbau förderte. Er gewährte Unterstützung, wenn die Straßen „chausseemäßig“ ausgebaut wurden. So wurde in den Jahren 1817 bis1857 eine bedeutende Verbindung vom Rheintal ins Westfälische angelegt, die Koblenz-Olper-Straße. Sie führte als neue Hauptstraße, im Volksmund „Schussi“ genannt, durch Niederfischbach. In der Geschichte der Schulen wird berichtet, dass die zweite katholische Volksschule 1857 „an der Chaussee“ gebaut wurde.
Das Postkutschenzeitalter endete für Niederfischbach, als 1888 die Eisenbahnlinie in Betrieb genommen wurde und den Transport von Personen, Gütern und Postsendungen übernahm. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde an der Koblenz-Olper-Sraße das „Kaiserliche Postamt“ errichtet. In diesem Gebäude war die Post untergebracht, bis das Postamt 1999 geschlossen wurde. Seitdem versieht eine Agentur im benachbarten Haus der ehemaligen Druckerei Schönborn den Postdienst.