Der Pilgerweg im Daadener Land: Beliebt, bewegt – und manchmal sogar geplündert


Daaden – Der Pilgerweg rund ums Daadener Land hat sich längst als beliebtes Ziel für Wanderer, Ruhesuchende und spirituell Interessierte etabliert. Die rund 20 Kilometer lange Strecke im Herzen des Westerwaldes zieht Menschen aus der Region und weit darüber hinaus an. Ob allein, in Gruppen oder mit der Familie – immer mehr Besucher entdecken diesen besonderen Wanderweg als Ort der Einkehr, der Entschleunigung und der inneren Reflexion.

Ein Weg mit Seele – und viel Engagement

Was viele nicht wissen: Damit der Pilgerweg in solch gutem Zustand bleibt, ist viel ehrenamtlicher Einsatz nötig. Die Pflege und Instandhaltung des Weges ist ein Gemeinschaftsprojekt – getragen von der Stadt Daaden, der Haubergsgenossenschaft, dem Evangelischen Kirchenkreis und dem Westerwaldverein Daaden. Letzterer übernimmt mit seinen freiwilligen Helfern viele praktische Aufgaben entlang der Strecke.

Allen voran ist es Michael Bender, Wanderwart des Westerwaldvereins, der regelmäßig unterwegs ist, um beschädigte Schilder zu ersetzen, überwucherte Abschnitte freizuschneiden oder die Markierungen zu erneuern. Auch Thorsten Bienemann, Initiator des Pilgerwegs, ist bis heute aktiv dabei und schaut immer wieder persönlich nach dem Rechten.

„Sorgensteine“ und verschwundene Schilder

Ein eindrucksvolles Zeichen für die wachsende Beliebtheit des Pilgerweges sind die sogenannten Sorgensteine, die an mehreren Stationen entlang der Route zu finden sind. Besucher legen dort symbolisch kleine Steine ab – als Zeichen für eine persönliche Last, die sie loslassen möchten. Diese Geste ist von großen Pilgerwegen bekannt und verleiht dem Daadener Weg eine ganz besondere Tiefe und Bedeutung.

Doch mit der Beliebtheit kommt auch eine ungewöhnliche Herausforderung: Die kleinen Wegweiser mit dem liebevoll gestalteten Pilger-Logo verschwinden immer wieder – offenbar landen sie als Souvenir in Rucksäcken statt an ihren vorgesehenen Plätzen. „Natürlich freut uns das große Interesse – aber wir müssen immer wieder nachrüsten, damit niemand den Weg verliert,“ sagt Michael Bender mit einem Schmunzeln.

Ein Stück Heimat mit Zukunft

Der Pilgerweg rund um Daaden ist weit mehr als nur eine schöne Wanderstrecke. Er ist ein gelebtes Stück regionaler Identität, ein Ort der Begegnung und ein spirituelles Angebot mitten im Westerwald. Damit das so bleibt, ist das Engagement vieler Hände gefragt – und wird weiterhin mit offenen Herzen belohnt.


Tipps für Besucher:

  • Länge: ca. 20 Kilometer
  • Startpunkt: flexibel, Beschilderung entlang des gesamten Rundwegs
  • Besonderheiten: Sorgenstein-Stationen, Ruheplätze, spirituelle Impulse
  • Geeignet für: Wanderer, Pilger, Familien, Gruppen

➡️ Weitere Informationen: www.stadt-daaden.de
➡️ Westerwaldverein Daaden: www.westerwaldverein-daaden.de